Virtuelle Studierendenprojekte
Wenn Studierende eine solide Basis an Projektmanagement-Wissen haben und erste Projekterfahrungen gesammelt haben, sollte die Projektkomplexität gesteigert werden, um dem Alltag eines professionellen Projektteams noch näher zu kommen.
Projekte werden nicht nur mit steigender Größe und Dauer anspruchsvoller, sondern auch mit virtueller Zusammenarbeit mit Studierenden aus anderen Ländern und/oder anderen Fachrichtungen:
- die Studierenden des Projektteams kennen sich anfangs noch nicht alle
- unterschiedliche Sprachkenntnisse
- unterschiedliche Interessen (fundamentale Frage für Studierende anderer Fachrichtigungen: benötigen wir überhaupt Projektmanagement?)
- und kulturell bedingt recht unterschiedliche Ansätze bei der Projektplanung und -durchführung.
Hochschulen müssen die Studierenden auf die neuen globalisierten Herausforderungen vorbereiten, aber wie kann man das in Universitätskurse integrieren?
Ist es das, was alle Studierende und LektorInnen wirklich wollen?
Im Rahmen eines Erasmus+ Strategic Partnership Projekts wurden zwischen 2014 und 2016 von 5 europäischen Hochschulen (Amsterdam, Kopenhagen, Varazdin, Warschau, Wien) Lösungsvorschläge für virtuelle Studierendenprojekte entwickelt.
Zuerst einmal die Problemanalyse: Was macht virtuelle Studentenprojekte unterschiedlicher Fachrichtungen zu einer besonderen Herausforderung?
- Projekte müssen verwaltet werden, aber… diese Projekterfahrung reduziert das Domänenwissen des Kurses.
- Vertrauen ist für die Teamarbeit unerlässlich, aber … Wie entwickelt man Vertrauen mit Menschen, die man nie persönlich treffen wird?
- Lokale Studententeams müssen befähigt sein, sich für die Projektleistung und -leistung verantwortlich zu fühlen, aber … Inwiefern ist der/die LektorIn bereit, die Macht zu teilen, und wie sind alle virtuellen Studierendengruppen bereit, Verantwortung zu übernehmen?
Die folgenden Erfolgsfaktoren können identifiziert werden:
Erfolgsfaktor 1: Finden Sie die richtigen Leute!
- Engagierte Dozenten und gute Vorbereitung nötig
- Ausgewählte Studenten, die die Koordination und Kommunikation übernehmen
- Projektbesitzer, die wissen, was sie von Studenten erwarten können
Erfolgsfaktor 2: Vereinfachung der Aufgabenstellung (weniger = mehr)
Erfolgsfaktor 3: Vertrauen und Bewusstsein von kulturellen Unterschieden zwischen den Stakeholdern schaffen!
Erfolgsfaktor 4: Dringlichkeit / Abhängigkeiten schaffen! Das Projekt ist nur dann erfolgreich, wenn alle termingerecht liefern, was vereinbart wurde.
Erfolgsfaktor 5: Geduld! Seien Sie bereit, beim ersten Mal zu versagen. Nehmen Sie die erlernten Lektionen und versuchen Sie es erneut!
Die im Rahmen dieses Erasmus+-Projekts entwickelten wichtigsten Dokumente für LektorInnen sind unter „Download“ verfügbar. Dazu gehört ein Leitfaden (Teacher Tools) für die Umsetzung eines virtuellen internationalen Projekts mit den Phasen:
- Schritt 1: Vorbereitung
- Schritt 2: Durchführung
- Schritt 3: Nachbereitung
Mit Anklicken der dazugehörenden Prozesspfeile erhalten Sie nähere Informationen zu den einzelnen Prozessschritten des Projektmanagements.
Zusätzliche Lehrmaterialien und Vorlagen finden Sie im Download oder auf der Webseite www.beezr.eu.
Virtuelle Studierendenprojekte von Christian Steinreiber ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
Beruht auf dem Werk unter http://www.beezr.eu/resources/downloads.html.